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Möglichkeiten erleben

2024

Kerim Uscuplic – Erfahrungsbericht meines Forschungsaufenthaltes am Massachusetts Institute of Technology (MIT)

Unterstützt und gefördert durch den GAWC

Von Oktober bis Dezember durfte ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit für drei Monate am Plasma Science and Fusion Center des MIT an Verbindungen zwischen supraleitenden Kabeln in Kernfusionsreaktoren forschen. Die Förderung des GAWC hat mir bei der Verwirklichung dieses Kindheitstraums sehr geholfen, wofür ich dem Verein von ganzem Herzen meinen Dank aussprechen möchte.

Das J1-Visum erlaubt es, einen Monat vor dem offiziellen Beginn des Programms einzureisen, wodurch ich bereits Anfang September in das Studentenwohnheim Tang Hall einziehen konnte. Schon da war ich von der Simplizität des Systems beeindruckt. Ein Bewerbungsverfahren gibt es nicht wirklich, man kriegt eine Handvoll freier Zimmer angezeigt und mit praktisch einem Klick und einer digitalen Unterschrift ist das Zimmer schon gemietet.

Im Allgemeinen hatte ich während des gesamten Aufenthalts eher das Gefühl in einem 5-Sterne-Hotel zu leben, als auf einem Uni Gelände. Ein typischer Sonntagmorgen startete zum Beispiel mit einem Blick aus dem 16. Stock auf den wunderschönen Sonnenaufgang zwischen den Wolkenkratzern der über dem Charles River ragenden Skyline Bostons  und einem 60-sekündigen Spaziergang zur nächsten Dining Hall, wo einen das übliche All-you-can-eat-Buffet wie aus Tom und Jerry schon erwartete. Sport, Essen, medizinische Versorgung; alles war so gelöst, dass man sich als Student dort keine Gedanken über solche Dinge machen musste und sich ohne Hindernisse vollkommen auf seine Arbeit konzentrieren konnte.

Den September nutzte ich, um möglichst viele Leute kennenzulernen. Ich nahm an möglichst vielen Welcome Events verschiedenster Clubs teil und lernte so beeindruckende Studierende aus aller Welt kennen. Da man leider nicht alles machen kann, entschied ich mich dafür bei der Visiting Students Association (VISTA) zu bleiben. Dort war ich als Board Member für das Sponsoring – also den Kontakt zu Unternehmen und dem MIT bezüglich Fördermitteln – verantwortlich und organisierte mit den anderen Vorstandsmitgliedern Events für andere Visiting Students. Als Tagesausflug unternahmen wir zum Beispiel eine Wanderung in den White Mountains in New Hampshire.

Mein Betreuer lud mich unmittelbar nach meiner Ankunft zum Essen ein, was sinnbildlich ist für den nächsten Punkt, der mir in den USA positiv aufgefallen ist: deutlich flachere Hierarchien. Man unterhält sich nicht mit Director David Johnson oder Professor Dr. Theodore Smith, sondern man redet von erster Sekunde an mit Dave und Ted.

Obwohl mich viele Aspekte des Lebens in den USA sehr begeistert haben, habe ich oft auch vor meinen Freunden und Kollegen dort von Deutschland geschwärmt. Eltern in den USA müssen enorme Kosten tragen, beispielsweise bei der Kinderbetreuung und der Finanzierung des Studiums ihrer Kinder. Die Mitarbeiter meines Labors waren beeindruckt von unserem Ausbildungssystem, bei dem man für das Lernen eines Berufs bezahlt wird und diesen dann professionell ausübt. Außerdem ist die Mittelschicht in Deutschland deutlich stärker ausgeprägt, während die Schere zwischen Arm und Reich in den USA unübersehbar ist.

Außerordentlich fasziniert war ich von der German American Conference an Harvard, bei der jährlich die transatlantischen Beziehungen gepflegt werden. Dort durfte ich kompetenten Sprechern bei Diskussionen über Themen wie Cybersecurity, nationale Sicherheit oder Energieversorgung zuhören, sowie mich mit etablierten Unternehmern über das Gründen von eigenen Start-ups unterhalten.

Besonders schön fand ich die interuniversitären Kooperationen, zum Beispiel zwischen dem MIT und Harvard. Dadurch habe ich ein von Harvard Studierenden aufgeführtes Musical sehen können, was unglaublich professionell aufgeführt wurde und mich in dem Glauben ließ, in einem US-amerikanischen Film gelandet zu sein.

Aufgrund der Kürze meines Forschungsaufenthalts gekoppelt mit dem hohen Arbeitspensum des Projekts, habe ich darauf verzichtet, Reisen zu unternehmen und mich stattdessen darauf fokussiert, meine begrenzte Zeit am MIT bestmöglich zu nutzen. Dadurch habe ich Freunde fürs Leben finden können und mich zum Ende des Aufenthalts wie zu Hause auf dem Campus gefühlt.

Erstaunt war ich über die äußerst unterstützende Umgebung für Start-ups am MIT, vor allem die enge Zusammenarbeit meines Labors mit Commonwealth Fusion Systems – dem Unternehmen, das gerade den SPARC Fusionsreaktor baut. Die Arbeitsmentalität ist ein weiterer signifikanter Unterschied zu Deutschland. Am Anfang war ich noch verwundert, als um 19 Uhr abends, nachdem etwas erledigt war, gesagt wurde: „Gut, jetzt wird noch das und das gemacht.“, doch mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, dass 12-Stunden-Tage dort vollkommen normal sind. Das kann man nun auf verschiedene Arten sehen, ich persönlich fand es jedoch eine bereichernde Erfahrung, zu erleben wie viel Fortschritt eine Gruppe von Menschen, die ihrer Leidenschaft nachgehen, in kurzer Zeit erreichen kann. Obwohl man es nicht übertreiben sollte, könnten wir uns in Deutschland sicherlich eine Scheibe von dieser Einstellung abschneiden.

Am Ende meines Forschungsprojekts wurde ich dazu eingeladen, mich bei der Magnet Technology Conference anzumelden, welche im Sommer 2025 in Boston stattfindet, und die Resultate meines Projekts dort vorzustellen. Das hat mich sehr gefreut und ich kann es kaum erwarten, im Sommer nach Boston zurückzukehren.

Ich könnte noch seitenlang weiterschreiben, doch um den Rahmen dieses Erfahrungsberichtes nicht zu sprengen, lässt sich zusammenfassend sagen, dass meine Zeit am MIT eine unvorstellbar bereichernde und horizonterweiternde Erfahrung war. Ich bedanke mich nochmals herzlich beim GAWC für die Unterstützung, vielen lieben Dank!

Beste Grüße

Kerim Uscuplic

Blick über Boston aus dem Studentenwohnheim Tang Hall

Die German American Conference an der Harvard Kennedy School

Klassisches Konzert des MIT Symphony Orchesters im Kresge Auditorium

MIT Great Dome

Wanderung durch die White Mountains in New Hampshire

Nordlichter über dem Campus

2024

Robin Landvogt – Abschlussbericht von der Oklahoma State University (OSU) in Stillwater, Oklahoma

Nach vier Monaten in den USA freue ich mich, von meiner spannenden Zeit an der Oklahoma State University (OSU) in Stillwater berichten zu können, die mir durch die Unterstützung des GAWC ermöglicht wurde. Dafür möchte ich nochmals meinen herzlichen Dank aussprechen.

Oklahoma ist vor allem bekannt für Cowboys und Nationalreservate. Passend dazu hat die OSU einen Cowboy als Maskottchen, viele Studierende tragen regelmäßig Cowboyhüte und -stiefel und in den zahlreichen Studentenbars, die Stillwater zu bieten hat, wird oft der traditionelle Line Dance getanzt – ein kultureller Tanz, in den die gesamte Bar einsteigt.

Zu Beginn des Semesters nahmen wir an verschiedenen Einführungsveranstaltungen teil, bei denen wir den weitläufigen Campus erkunden und andere Austauschstudierende kennenlernen konnten. Als internationale Studierende aus aller Welt lebten wir zusammen auf dem Campus, sodass frühzeitig eine echte Gemeinschaft entstand. Ein besonderes Highlight waren die regelmäßigen Potlucks, ein kulinarischer und kultureller Austausch, bei denen jeder Gerichte aus seiner Heimat mitbrachte.

Während des Semesters belegte ich Kurse im Bereich Digitalisierung und Entrepreneurship. Der grundlegende Unterschied zu meinem Studium an der TU München lag vor allem in den kleineren Klassengrößen, den zahlreichen Abgaben während des Semesters und dem praxisorientierten „hands-on“-Ansatz in der Lehre. Die Veranstaltungen bestanden größtenteils aus Gruppenarbeiten, Fallstudien und Gastvorträgen von Fachleuten aus verschiedenen Industrien. Nachdem ich nun beide Ansätze kennengelernt habe, würde ich stets den praxisorientierten Lehrstil der USA bevorzugen.

Dank der zentralen Lage von Oklahoma hatte ich die Möglichkeit, viel zu reisen. Ich besuchte unter anderem Dallas und Austin in Texas, Oklahoma City und Tulsa in Oklahoma, Las Vegas in Nevada sowie Los Angeles in Kalifornien. Besonders beeindruckend war die Vielfalt der verschiedenen Städte. Mein Mitbewohner und ich hatten das Glück, früh Amerikaner kennenzulernen, bei denen wir während des Formel-1-Wochenendes in Las Vegas wohnen und Thanksgiving in Los Angeles feiern durften – Erlebnisse, die ich nie vergessen werde.

Schon vor meiner Abreise freute ich mich besonders auf den College-Sport, insbesondere Football. Allerdings hatte ich nicht erwartet, welches Ausmaß die Begeisterung für College-Sport erreicht. Die Atmosphäre und der Zusammenhalt auf dem Campus während eines Footballspiels war unglaublich und definitiv ein Höhepunkt meines Aufenthalts.

Generell beeindruckte mich der hohe Stellenwert des Sports an amerikanischen Universitäten. Die Sportanlagen der OSU sind hochmodern und bieten nahezu alles, was man sich vorstellen kann. Ich hatte das Glück, direkt neben dem Fitnessstudio zu wohnen, das mehrere Basketball-, Volleyball-, Tennis-, Badminton- und Squashfelder umfasste. Zusätzlich gab es einen Indoor- und einen Outdoor-Pool sowie zahlreiche Trainingsgeräte über drei Etagen.
Während des Semesters gründeten wir mit Kommilitonen eine Fußballmannschaft und nahmen an der Uni-Liga teil. Unser Team bestand aus Amerikanern und Austauschstudierenden aus aller Welt.

Zusammenfassend durfte ich vier unvergessliche und lehrreiche Monate erleben. Ich habe viele inspirierende Persönlichkeiten getroffen und neue Freundschaften geschlossen. Dafür bin ich dem GAWC, der mir diese einzigartige Zeit ermöglicht hat, äußerst dankbar!

Beste Grüße

Robin

2024

Robin Landvogt – Bericht von der Oklahoma State University (OSU) in Stillwater, Oklahoma

Seit nunmehr drei Wochen bin ich als Austauschstudent an der Oklahoma State University (OSU) in Stillwater, Oklahoma. In München studiere ich and der Technischen Universität München Management and Technology im Master. Ein interdisziplinärer Studiengang mit einem Schwerpunkt auf Management und Industrial Engineering. Glücklicherweise hat mir die OSU die Freiheit gegeben, Kurse aus verschiedenen Fachrichtungen zu wählen, sodass ich vor Ort insbesondere Vorlesungen mit Bezug auf Entrepreneurship sowie aus dem technischen Bereich, wie etwa Digital Transformation Strategy, belege.

Meine ersten Eindrücke zufolge ist die Lehre an der OSU deutlich praxisorientierter als in Deutschland. Ich hatte bereits die Gelegenheit, mich mit Gründern aus unterschiedlichen Branchen auszutauschen und wertvolle Einblicke in das Unternehmertum zu gewinnen. Auch die Professoren sind hier viel näher an den Studenten als in Deutschland. Besonders beeindruckend fand ich, dass mich jeder meiner Professoren mit einem Handschlag begrüßt hat und großes Interesse an Deutschland und der deutschen Bildung zeigte. Diese Erfahrung machte ich nicht nur mit Professoren, sondern auch mit Kommilitonen. Nach der ersten Vorstellungsrunde in den jeweiligen Vorlesungen kamen zahlreiche Studenten auf mich zu, um entweder über meinen Austausch zu sprechen oder mir ihre Unterstützung in sämtlichen Angelegenheiten anzubieten. Dies erleichterte mir die Eingewöhnung auf dem Campus und ermöglichte mir, früh viele Kontakte zu knüpfen. Bereits nach zwei Tagen in den USA wurde ich von amerikanischen Studenten zum Abendessen in ihr Haus eingeladen. Eine solche Gastfreundschaft habe ich ehrlich gesagt vorab nicht erwartet.

Im Gegensatz zu München lebe ich auf dem Campus in einem geteilten Zimmer. Was mir vor dem Abflug noch einige Gedanken bereitet hat, ist mittlerweile zu einer großen Freude geworden. Natürlich musste ich mich zunächst an die Situation gewöhnen, aber der kontinuierliche Austausch mit meinem Mitbewohner bereitet mir große Freude. In unserem Wohnheim sind sowohl Austauschstudenten aus verschiedenen Ländern als auch viele amerikanische Studenten untergebracht. Das Haus bietet zahlreiche Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten. Besonders begeistern mich die Gespräche und das gemeinsame Kochen mit Kommilitonen aus aller Welt in der großen Gemeinschaftsküche. In der Nähe unseres Hauses gibt es ein großes Fitnessstudio mit Schwimmbad und diversen Sporteinrichtungen, sodass man rund um die Uhr verschiedene Sportarten mit anderen Studenten ausprobieren kann.

Ich freue mich bereits auf die kommenden Wochen und bin gespannt, welche weiteren Erfahrungen ich an der Oklahoma State University machen werde.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich bei dem GAWC für die Unterstützung bedanken!

Robin

 

2023/2024

Marvin von Hagen – Zwischenbericht meines Forschungsaufenthalts am Massachusetts Institute of Technology (MIT)

Unterstützt und gefördert durch den GAWC

Mein zehnmonatiger Forschungsaufenthalt am amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT), welcher im September begann, hat sich zu einer einzigartigen und bereichernden Erfahrung entwickelt, für die ich dem GAWC München meinen tiefsten Dank aussprechen möchte.

Durch eine Einladung von Prof. Thomas W. Malone des MIT Center for Collective Intelligence (CCI) habe ich die Möglichkeit erhalten, im Bereich von Multi-Agent AI Systemen zu forschen. Daneben führte mich meine Forschung zu Beratungsgesprächen mit Vertretern von Organisationen, die enge Projekte mit dem MIT CCI pflegen, wie beispielsweise der NATO. Diese Interaktionen boten mir Einblicke in die praktische Anwendung meiner Forschung und erweiterten meinen Horizont beträchtlich. Neben meinem Forschungsschwerpunkt habe ich mein Wissen durch das Gasthören von Kursen an der Harvard University in Computational Game Theory und AI Security & Policy erweitert. Diese akademischen Erfahrungen ergänzten meine Forschung hervorragend und erlaubten mir, mein Verständnis in diesen spezialisierten Bereichen zu vertiefen. Außerdem gab es sehr viele Events und andere Möglichkeiten, sich über aktuelle Themen auszutauschen. So war ich bspw. zu einem Salon bei MIT CSAIL Professor Manolis Kellis zuhause eingeladen. Die Teilnahme an studentischen Initiativen wie MIT AI Alignment (MAIA) war ebenfalls eine große Bereicherung. Im Rahmen meines Engagements bei MAIA konnte ich ein AI Governance Fellowship absolvieren, an einem Wochenendseminar in Nordmassachusetts teilnehmen und an spannenden Q&A-Sessions mit führenden Persönlichkeiten wie Prof. Max Tegmark und Prof. Yoshua Bengio teilnehmen. Ein zufälliges Gespräch mit der Amerikanerin Rhea Karty auf einer Studierendenparty, zu der ich über MAIA eingeladen war, nahm eine schöne Wendung, als wir beide erwähnt haben, vom GAWC gefördert zu sein. Dieses Treffen hat mir auch viel Vorfreude auf zukünftige VDAC-Veranstaltungen bereitet!

Ebenso bin ich Teil von Prod, einer Initiative die mit dem Münchner Center for Digital Technology and Management (CDTM) vergleichbar ist und statt TUM-/LMU-Studierenden offen für MIT-, Harvard- und Stanford-Studierende ist. Mit dieser Initiative haben wir ein Willkommenswochenende am östlich von Cambridge gelegenen Cape Cod verbracht sowie dank eines Sequoia-Sponsorings die Mitglieder in Stanford besuchen können. Dort habe ich auch zwei Freunde in Stanford treffen können, mit denen ich aktuell gemeinsam an einem Forschungsprojekt arbeite. Außerdem steht nun die Independent Activities Period (IAP) des MIT an, in denen der reguläre Kursbetrieb ruht und MIT-Studierenden von unterschiedlichen Organisationen Reisen und andere Aktionen angeboten werden – So werde ich dank Prod die ersten Januarwochen mit meinen Kommilitonen in Rom verbringen dürfen und von dort aus einem Co-Working Space weiter arbeiten, während es andere aus dem CCI während der IAP beispielsweise nach Singapur verschlägt.

Ein weiteres Highlight war die German-American Conference at Harvard. Dort wurde ich gleich von zehn deutschen Freunden besucht, die alle von Stanford, Berkeley, Cambridge (UK), Zürich und München zu mir gereist sind und in meinem Zimmer sowie dem geteilten Wohnzimmer meiner WG untergebracht wurden. Dieser transatlantische Austausch, zu dem nicht nur meine zehn Freunde sondern auch viele andere alte Bekannte in die Boston Area angereist sind, die man auf der Konferenz wiedergetroffen hat, hat mich sehr gefreut und nochmal meine Dankbarkeit weiter erhöht, die andere Seite des Atlantiks kennenlernen zu dürfen. Anschließend haben wir Tagestrips nach New York City und Washington D.C. gemacht, wo wir das Capitol, den Supreme Court und viele andere Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten. Meine Wohnsituation direkt am Harvard Square sowie die starke interuniversitäte Kooperation ermöglichte es mir, regelmäßig Futsal in den Harvard-Einrichtungen zu spielen und die umfassenden Möglichkeiten des „Borrow Direct“-Programms zu nutzen. Dieses ermöglicht Studierenden der der Top 13 Universitäten in den USA Zugang zu den Bibliotheken und anderen Einrichtungen der anderen zwölf Eliteuniversitäten, beispielsweise während meines Stanford-Besuchs und während meines Wochenendes in New Haven für das traditionelle American Football-Spiel zwischen Harvard und Yale.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein Aufenthalt am MIT eine bereichernde und unglaublich horizonterweiternde Erfahrung ist. Ich bin dem GAWC München sehr dankbar für die Unterstützung, die mir diese einzigartige Gelegenheit ermöglicht hat. Diese Zeit am MIT erlaubt es mir nicht nur, mich akademisch enorm weiterzuentwickeln, sondern auch persönlich enorm wachsen zu können.

Ich hoffe, Sie hatten eine ebenso gute Zeit und wünsche Ihnen einen schönen Start ins neue Jahr – Vielen Dank!

Marvin

 

Marvin von Hagen in Washington D.C.
German-American-Conference in Harvard
Salon bei Prof. Manolis Kellis

2023

Simon Knauer – Abschlussbericht zu meinem Studiensemester an der University of California in San Diego

Unterstützt und gefördert durch den GAWC

Sehr geehrte Damen des GAWC,

ich freue mich, Ihnen von meinem Studiensemester an der University of California San Diego zu berichten. Ich durfte ein Semester von September bis Dezember 2023 im Rahmen meines Masterstudiums Elektrotechnik dort studieren. Das herausfordernde Studium, die wunderschöne Gegend Kaliforniens, interessante Menschen und das kalifornische Lebensgefühl haben es für mich zu einem perfekten Erlebnis gemacht.

San Diego liegt ganz im Süden Kaliforniens, angrenzend an die Pazifikküste und die Grenze zu Mexiko. Als zweitgrößte Stadt Kaliforniens ist San Diego bekannt für seine Strände, Parks und ein angenehm warmes Klima. Daneben war auch studientechnisch die University of California San Diego eine sehr gute Wahl. Die angebotenen Kurse waren anspruchsvoll und interessant. Ich habe Kurse aus verschiedenen Fachbereichen der Elektrotechnik besucht, insbesondere spannend war für mich ein Kurs aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Die UC San Diego betreibt in diesem Bereich viel Forschung und hat ein sehr gutes Renommee. Hier konnte ich Einblicke in das äußerst aktuelle Themenfeld bekommen und mit Professoren über die neusten Entwicklungen von KI diskutieren. Daneben war es spannend, das amerikanische Studiensystem und den Campus kennenzulernen.

Am Campus hat man auch neben dem Studium einen großen Teil seiner Zeit verbracht. Insbesondere das Ausprobieren neuer Sportarten und der Besuch von Sportveranstaltungen am Campus und darüber hinaus haben mich begeistert. San Diego bietet mit seinem warmen Klima und ziemlich konstanten Wellen ganzjährig die Möglichkeit zu surfen. Die Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen und so habe ich mich auch am Surfen versucht. Die UCSD bietet verschiedene Möglichkeiten, das Surfen zu erlernen, über Kurse oder in einem Surfclub. Es war außerdem eine sehr gute Möglichkeit, Kontakte und Freundschaften zu knüpfen.

Die UCSD hat allgemein eine ausgeprägte Beziehung zum Meer. Das „Scripps Institution of Oceanography“ als Teil der UCSD ist eines der ältesten, größten und bedeutendsten Forschungszentren für Meeresforschung der Welt. Der sehr weitläufige Campus der UCSD umfasst dadurch einen eigenen Strandabschnitt und ein Pier zu Forschungszwecken. Durch glückliche Kontakte war es mir möglich, eine Führung über das normalerweise nicht zugängliche Pier zu bekommen und einen Einblick in die dortige Meeresforschung zu erhalten.

Daneben habe ich in meiner Freizeit Baseball-, Basketball- und Footballspiele besucht. Allerdings muss man hier sagen, dass die San Diego State University der UC San Diego sportlich deutlich überlegen ist. Für Sportveranstaltungen haben wir deshalb auch mal die Universität gewechselt. Ich fand es faszinierend, welch großen Stellenwert der Sport an der Universität allgemein und für viele Studierende dort einnimmt.

Leider war es für internationale Studenten nicht möglich, einen Platz in einem der Wohnheime auf dem Campus zu bekommen. Stattdessen musste man sich selbst eine Wohnung suchen. Gewohnt habe ich schließlich in einer Vierer-WG in einem großen Wohnkomplex. Nahe der Universität gelegen und gut angebunden an Bus und Straßenbahn war ich mit der Wohnung trotzdem sehr glücklich.

San Diego, Kalifornien und die Umgebung bieten viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und Ausflüge. An den Wochenenden habe ich mit Studienfreunden San Diego selbst, Los Angeles oder den Joshua Tree Nationalpark erkundet.  Durch die Nähe zu Mexiko hatten wir außerdem die Möglichkeit, ein Wochenende dort zu verbringen. Auch das war sehr interessant, es war auf jeden Fall eine Erfahrung, auch wenn man in der angrenzenden Stadt Tijuana mit etwas bedacht reisen und einige unsichere Orte meiden muss. Daneben habe ich in zwei längeren Reisen über Thanksgiving und nach meinem Studium San Francisco, Las Vegas, den Yosemite Nationalpark, den Grand Canyon und Weitere besucht. Die Nationalparks in Kalifornien haben mich persönlich am meisten fasziniert, auch die umliegenden Städte und San Diego selbst sind sehr sehenswert.

Ich habe viele nette Leute kennenlernen dürfen, an der Universität und darüber hinaus. Das Studium hat mich weitergebracht und die Kultur und Lebensweise vor Ort zu erfahren, war sehr bereichernd. Ich möchte mich bei Ihnen für die Unterstützung meines Auslandssemester an der UCSD bedanken.

Mit freundlichen Grüßen,

Simon Knauer

 

Simon Knauer, Ausflug nach San Francisco
Der Strand La Jolla Shores mit dem Pier der UC San Diego
Campuslauf an der UC San Diego

2023

Anselm Krauss – Abschlussbericht meines Forschungaufenthalt an der Stanford University

Unterstützt und gefördert durch den GAWC

In den vergangenen Monaten hatte ich das Privileg, als Gastwissenschaftler am renommierten SLAC National Accelerator Laboratory tätig zu sein. Unter der fachkundigen Leitung von Prof. Siegfried Glenzer und Dr. Benjamin Ofori-Okai tauchte ich in die Tiefen des High Energy Density Department ein und vertiefte meine Kenntnisse über Warm Dense Matter (WDM) und dessen Interaktion mit Licht.

Die Untersuchungen zu WDM, einem Zustand mit extrem hohen Dichten und Temperaturen, wie sie in Sternenkernen vorkommen, stellten den Schwerpunkt meiner Forschung dar. Dabei lag ein besonderes Augenmerk auf Terahertz-Puls-Generierung und Finite-Difference Time-Domain (FDTD) Simulationen. Dank dieser Forschungen und der Unterstützung des Teams am SLAC konnte ich die Terahertz-Puls-Optimierungsexperimente erfolgreich abschließen. Hierbei erwiesen sich meine Python-Fähigkeiten als wertvolles Werkzeug, um die erfassten Daten in verständliche Diagramme zu transformieren.

Das i-Tüpfelchen meiner akademischen Reise war die Abgabe meiner Bachelorarbeit unter der Aufsicht von Prof. Jörg Schreiber, welche mit einer sehr guten Note von 1,3 honoriert wurde. Prof. Glenzer, der mit meiner Arbeit äußerst zufrieden war, hat sogar seine Unterstützung für meine anstehende PhD-Bewerbung in Stanford für Applied Physics zugesichert.

Jenseits der Labore und Forschungseinrichtungen bot der Stanford Campus reiche soziale und kulturelle Erlebnisse. Ich knüpfte Kontakte zu inspirierenden Persönlichkeiten aus der ganzen Welt, erweiterte meinen Horizont durch den Olympic Weightlifting-Kurs und erkundete die landschaftliche und kulturelle Vielfalt Kaliforniens, von Santa Cruz bis San Francisco. Der moderne Google Campus und der Besuch von Freunden waren dabei besondere Highlights.

Doch nicht nur der Campus selbst, sondern auch das Umland von Stanford bot zahlreiche Erlebnisse. Die morgendlichen Surf-Sessions in Santa Cruz, wandern und baden am Lake Tahoe, Wildcamping-Ausflügen im Yosemite Park sowie verschiedenen Konferenzen und Hackathons in San Francisco und Palo Alto. Der Besuch des modernen Google Campus war ein besonderes Highlight, das den Blick in die Zukunft der Technologie eröffnete. Hinzu kamen herzliche Wiedersehen, wenn Freunde mich in Stanford besuchten.

Abschließend kann ich mit Überzeugung sagen, dass sowohl die akademische als auch die persönliche Entwicklung während dieses Forschungsaufenthalts von unschätzbarem Wert waren. Mein tiefer Dank gilt dem GAWC, ohne dessen finanzielle Unterstützung diese erkenntnisreiche Reise nicht möglich gewesen wäre.

Anselm Krauss

 

2023

Anselm Krauss – Zwischenbericht meines Forschungaufenthalt an der Stanford University

Unterstützt und gefördert durch den GAWC

Momentan genieße ich es sehr, in der exzellenten Atmosphäre des SLAC National Accelerator Laboratory als Gastwissenschaftler tätig zu sein. Unter der fachlichen Leitung von Prof. Siegfried Glenzer und Dr. Benjamin Ofori-Okai vertiefe ich meine Kenntnisse im High Energy Density Department, mit einem speziellen Fokus auf der Untersuchung von Warm Dense Matter (WDM) und deren Interaktion mit Licht.

WDM, eine exotische Phase der Materie, die in extremen kosmischen Umgebungen wie im Kern von Sternen und während der Kernfusion auftritt, steht im Zentrum meines wissenschaftlichen Interesses. Seine Charakteristika sind enorm hohe Dichte und Temperatur. Der Schwerpunkt meiner Forschung konzentriert sich auf Terahertz-Puls- Generierung und Finite-Difference Time-Domain (FDTD) Simulationen – zwei elementare Forschungsbereiche, um diese außergewöhnliche Phase von Materie besser zu verstehen und zu kontrollieren.

Als ehemaliger Werkstudent bei Marvel Fusion, einem vielversprechenden Fusions-Startup in München, kann ich hierbei meine praktischen Fähigkeiten und wissenschaftlichen Kenntnisse nutzen, um direkten Einfluss auf die zukünftige Gestaltung der Fusionsforschung zu nehmen.

Die Terahertz-Puls-Optimierungsexperimente, die wir erfolgreich abgeschlossen haben, bestanden aus einer genauen Untersuchung verschiedener Kristalle und deren räumlichen Orientierung. Mit diesen Tests haben wir wertvolle Daten gewonnen, um einen signifikant stärkeren Puls als vor der Optimisierung zu erzeugen und damit zukünftige WDM- Experimente zu verbessern. Durch das Aubauen meiner Python-Fähigkeiten und dem kollegialen Support am SLAC konnte ich die erfassten Daten in visuell ansprechende und verständliche Diagramme transformieren.

Aktuell befinde ich mich in der finalen Phase meiner Forschungsarbeit und widme mich dem Schreiben meiner Bachelorarbeit. Die bisherigen Experimente waren erfolgreich, und ich bin zuversichtlich, meine Arbeit termingerecht abschließen zu können.

Neben meiner intensiven wissenschaftlichen Arbeit habe ich das Vergnügen, das pulsierende Leben auf dem Stanford Campus zu entdecken. Der Austausch mit inspirierenden Persönlichkeiten, die Vielfalt an kulinarischen Erfahrungen in der Dining Hall und die sportlichen Angebote, wie der Olympic Weightlifting-Kurs, bereichern meinen Alltag.

Die Zeit am SLAC National Accelerator Laboratory stellt für mich eine erfüllende und horizonterweiternde Erfahrung dar. Die Gelegenheit, meine wissenschaftlichen Kompetenzen zu erweitern und gleichzeitig Teil der lebendigen Stanford-Gemeinschaft zu sein, empfinde ich als Privileg.

Abschließend möchte ich meine Dankbarkeit gegenüber dem GAWC zum Ausdruck bringen, das mit seiner Großzügigkeit diese faszinierende Reise ermöglicht hat. Ihre Unterstützung bietet mir die Chance, nicht nur meine wissenschaftlichen Horizonte zu erweitern, sondern auch einen signifikanten Beitrag zur dynamischen Gemeinschaft des SLAC National Accelerator Laboratory zu leisten.

Anselm Krauss

 

Barbara Standl, Chairlady Studentenaustausch GAWC, mit Anselm Krauss vor seiner Abreise nach Stanford
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